Das universitäre Prostatakrebszentrum München ist ein interdisziplinärer Zusammenschluss mehrerer Fachabteilungen mit dem Ziel, jedem Patienten, der an Prostatakrebs erkrankt ist, eine optimale und umfassende Beratung, Diagnostik, Therapie und Nachsorge zu bieten. Dies ist unter anderem durch die Expertise aus den verschiedenen Fachabteilungen und den ständigen Austausch im Rahmen der Interdisziplinarität möglich. Hierbei steht das Leitbild unseres Klinikums im Mittelpunkt:
„WISSEN SCHAFFT HEILUNG“
Wir sind höchster medizinischer Qualität und wissenschaftlichen Spitzenleistungen zum Wohle der Patienten verpflichtet. Das Streben nach Exzellenz in Krankenversorgung, Forschung und Lehre prägt unser Handeln. Auf der Seite des Prostatakrebszentrums finden Sie einen Überblick über unsere Leistungen, die Abläufe und unsere Mitarbeiter sowie die Möglichkeit, mit uns in Kontakt zu treten. Wenn Sie an Prostatakrebs erkrankt sind oder Angehöriger eines Patienten sind, stehen wir Ihnen mit unserem Fachwissen und unserer Erfahrung gerne jederzeit unterstützend zur Verfügung.
Ebenso begrüßen wir den Austausch mit niedergelassenen Kollegen und aus anderen Kliniken.
Ihr Team des Prostatakrebszentrums
Unabdingbare Voraussetzung für einen reibungslosen Therapieverlauf ist dabei eine enge zeitliche und organisatorische Koordination zwischen den beteiligten Klinken und Instituten. Hierfür ist die interdisziplinäre Tumorkonferenz die entscheidende Plattform. Diese findet in unserem Zentrum wöchentlich statt. Die Anmeldung steht auch zur Besprechung auswärtiger Patientenfälle zur Zweitmeinung offen.
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Operative Entfernung der Prostata
Ziel der so genannten radikalen Prostatektomie ist die Heilung durch die vollständige Entfernung der tumortragenden Prostata. Die radikale Prostatektomie ist eine Operation, bei der Prostata und Samenblasen vollständig entfernt werden. Beim lokal begrenzten Prostatakrebs versucht der Operateur, die angrenzenden Nerven, die für die Erektionsfähigkeit zuständig sind, zu erhalten. Der Pathologe untersucht unter dem Mikroskop, ob an den Schnitträndern des entfernten Gewebes noch Tumorzellen zu finden sind oder nicht. Zusätzlich werden auch Lymphknoten im Beckenbereich entnommen, um eine Information darüber zu erhalten, ob sich der Tumor dorthin ausgebreitet hat.
Zur Entfernung der Prostata gibt es verschiedene Operationstechniken:
- durch einen Schnitt am Damm
- durch einen Schnitt am Unterbauch oberhalb des Schambeins
- durch eine so genannte „Schlüsselloch-Operation“, bei der durch kleine Schnitte die Operationsinstrumente, eine Kamera und eine Lichtquelle in den Körper eingeführt werden. Diese Form der Operation wird als minimal invasiv bezeichnet, was so viel wie „möglichst wenig verletzend“ bedeutet. Diese minimal invasive Operationstechnik kann auch „Roboter-unterstützt“ zum Beispiel mit dem DaVinci®-Operationsroboter erfolgen
Die radikale Prostatektomie bietet, in Abhängigkeit vom Tumorstadium, eine gute Chance auf eine Heilung. Zu den Risiken gehören jedoch eine Harninkontinenz und eine erektile Dysfunktion.
Strahlentherapie von außen über die Haut (perkutane Strahlentherapie)
Ionisierende Strahlen zerstören Tumorzellen im bestrahlten Gebiet indem sie die Zellteilung beeinflussen. Bei der perkutanen Strahlentherapie wird die ionisierende Strahlung mit einen Linearbeschleuniger direkt auf die Prostata gelenkt.
Benachbarte, gesunde Gewebe wie zum Beispiel Enddarm und Blase sollen möglichst vor Schäden durch die Strahlentherapie geschützt werden. Deshalb erfolgt vor der Therapie eine präzise Bestrahlungsplanung mit Hilfe einer Computertomographie. Moderne Strahlentherapietechniken wie die intensitätsmodulierte Radiotherapie (IMRT) können das gesunde Gewebe um die Prostata herum besser schonen als dies früher in der sog. 3D-Ära möglich war. Die Strahlentherapie erstreckt sich in der Regel über 6-7 Wochen (30-35 Bestrahlungssitzungen) und wird in der Regel an fünf Tagen pro Woche durchgeführt. Durch die Aufteilung der Bestrahlung in mehrere Fraktionen können sich die Zellen im gesunden Gewebe zwischen den Bestrahlungen erholen während die Tumorzellen täglich mehr geschädigt werden. Eine Sitzung dauert in der Regel ca. 15 Minuten, die reine Bestrahlungszeit jedoch nur wenige Minuten.
Ziel der perkutanen Strahlentherapie ist die Heilung durch Zerstörung der Tumorzellen. Die perkutane Strahlentherapie bietet, wie die Operation, eine gute Chance auf Heilung. Zu möglichen akuten Nebenwirkungen während und kurz nach der Strahlentherapie gehören Entzündung/Reizung der Harnblase, Harnröhre und des Enddarmes. Zu den möglichen Spätfolgen (6 Monate bis Jahre nach Strahlentherapie) gehören Vernarbungen (sog. Fibrosen) sowie Impotenz, Harninkontinenz und Darmprobleme. Im Vergleich zur Operation ist die Wahrscheinlichkeit eine Harninkontinenz zu erleiden bei der Operation größer, dagegen tritt bei der Bestrahlung eine Enddarmproblematik eher wahrscheinlich ein. Eine Impotenz tritt bei der Bestrahlung später ein als nach Operation, nach vielen Jahren nähern sich die Zahlen hier jedoch so an, dass nach ca. 10 Jahren beide Methoden (Operation und Strahlentherapie) ähnliche Ergebnisse liefern.
Strahlentherapie von innen (Brachytherapie, Seed-Implantation)
Bei dieser Form der Bestrahlung werden unter Narkose über Hohlnadeln kleine Mengen radioaktiven Materials (Isotope Jod-125 oder Palladium-103) in das Prostatagewebe eingebracht. Die Strahlquellen ähneln in Form und Größe Reiskörnern. Die Reichweite der Strahlung ist kurz, daher ist die Strahlenbelastung für gesundes, von den Strahlquellen weiter entfernt liegendes Gewebe relativ gering. Die Strahlendosis, die nach Brachytherapie noch vom Patienten ausgeht, gefährdet die Umgebung nicht. Aus Strahlenschutzgründen sind jedoch Vorsichtsmaßnahmen sinnvoll, über welche der Patient zuvor aufgeklärt wird. Die Anzahl der benötigten Seeds und auch ihre räumliche Verteilung innerhalb der Prostata werden für jeden Patienten individuell in einer sorgfältigen Bestrahlungsplanung berechnet. Die Seeds verbleiben dauerhaft im Körper, teilweise werden sie über die Harnröhre mit dem Urin ausgeschieden. Dies wird vom Patienten selbst meist nicht wahrgenommen.
Die Brachytherapie bietet wie die Operation und perkutane Strahlentherapie eine Chance auf Heilung. Zu möglichen Risiken gehören die Schädigung der Prostata und der Harnwege sowie der Umgebungsorgane (Harnblase, Darm). Da es sich um einen operativen Eingriff handelt, müssen die allgemeinen Operationsrisiken beachtet werden.
Aktive Überwachung
Lokal begrenzte Prostatakarzinome wachsen meist sehr langsam und es ist bei Diagnosestellung oft nicht vorherzusehen, welcher Patient von der Tumorerkrankung ernsthaft bedroht wird und bei welchem die Erkrankung am Prostatakarzinom eher im Hintergrund steht. Deshalb exisitert die „aktive Überwachung“, auch „Active Surveillance“, als weitere Behandlungsoption.
Bei der Methode wird in engen Zeiträumen durch Kontrolluntersuchungen festgestellt, ob der Tumor wächst oder aggressiver wird. Dies geschieht neben der PSA-Wert-Bestimmung auch durch regelmäßige Kontrollbiopsien.
Auf diese Weise sollen Patienten mit einem lokal begrenzten Prostatakarzinom vor einer Übertherapie und den damit verbundenen Komplikationen und Risiken geschützt werden.
In fortgeschrittenen Krankheitsstadien oder bei Vorliegen von Metastasen ist mit einer Operation oder Strahlentherapie keine Heilung mehr zu erreichen. In diesem Fall stehen jedoch heutzutage zahlreiche medikamentöse Therapieoptionen zur Verfügung. Auch die Teilnahme an klinischen Studien kann eine vielsprechende Option für Patienten mit fortgeschrittenem oder metastasiertem Prostatakrebs darstellen.
Von der Diagnose bis zur Beratung und Verabreichung der Therapie können wir Ihnen eine Behandlung aus einer Hand unter optimaler medizinischer Überwachung anbieten. Dies erfolgt stets in enger Abstimmung mit Ihrem behandelnden Urologen und anderen Fachabteilungen.
Neben den zugelassenen und konventionellen Therapieoptionen ermöglichen wir PatientInnen durch die Teilnahme an klinischen Studien den Zugang zu neuen & innovativen Therapiekonzepten. Die Ziele der Studienteilnahme sind neben der Lebensverlängerung auch die Verbesserung der persönlichen Lebensqualität, beispielsweise durch eine Schmerzlinderung. Wir möchten betonen, dass durch eine Studienteilnahme niemals eine zugelassene konventionelle Therapie ausgelassen wird, sondern dass in vielen Fällen eine zusätzliche Behandlungsoption verfügbar wird.
Sprechstunden
In unseren Sprechstunden nehmen wir uns Zeit für Ihre Fragen, Sorgen und die gemeinsame Planung der nächsten Schritte. Wir begleiten Sie vom ersten Verdacht bis zur Nachsorge – mit Kompetenz, Erfahrung und Menschlichkeit. Bitte vereinbaren Sie einen Termin.
OP-Terminvergabe
Bei Ihnen wurde Prostatakrebs festgestellt und Sie möchten einen Operationstermin vereinbaren? Wir helfen Ihnen auf dem Weg zur schnellstmöglichen Behandlung.
OP-Terminierung für Privatpatienten
Fr. Getraud Gschrey
Tel: +49 89 4140-2521
E-Mail: urologie@mri.tum.de
OP-Terminierung für gesetzlich versicherte Patienten
Fr. Dilserije Dzeladini
Tel: +49 89 4140-5511
E-Mail: uro-praestationaer@mri.tum.de
Kooperationspartner
Hämatologie/Onkologie – III.Medizinische Klinik
Univ. Prof. Dr. med. Florian Bassermann
Tel: +49 89 4140-4111
E-Mail: florian.bassermann@tum.de
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Strahlentherapie – Klinik und Poliklinik für Radioonkologie und Strahlentherapie
Univ. Prof. Dr. med. Stephanie Combs
Tel: +49 89 4140-4501
E-Mail: direktion.radonk@mri.tum.de
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Nuklearmedizin – Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin
Univ. Prof. Dr. med. Wolfang Weber
Tel: +49 89 4140-2971
E-Mail: nukmed.sekretariat@mri.tum.de
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Radiologie – Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie
Univ. Prof. Dr. med. Marcus R. Makowski
Tel: +49 89 4140-2621
E-Mail: radiologie@mri.tum.de
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Labormedizin – Institut für Klinische Chemie und Pathobiochemie
Univ. Prof. Dr. med. Jürgen Ruland
Tel: +49 89 4140-4751
E-Mail: sekretariat.klinchem@mri.tum.de
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Palliativmedizin - Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Prof. Dr. med. Johanna Anneser
Tel: +49 89 4140-7491
E-Mail: palliativmedizin@mri.tum.de
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Pathologie - Institut für Allgemeine Pathologie und Pathologische Anatomie
Kommissarische Leitung: Prof. Dr. med. Carolin Mogler
Tel: +49 89 4140-4161
E-Mail: carolin.mogler@tum.de
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Psychoonkologie - Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Dr. Andreas Dinkel
Tel: +49 89 4140-7490
E-Mail: A.Dinkel@tum.de
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Selbsthilfegruppen
Selbsthilfegruppe Prostatakrebs
Herr Ortwin Thiel
Tel: +49 89 8347-690
E-Mail: shg-prostatakrebs-muenchen@gmx.de
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Selbsthilfegruppe Prostatakrebsrezidiv
Erich Scherer
Tel: +49 8121 81324
E-Mail: shg2muenchen@t-online.de
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Selbsthilfegruppe Erektile Dysfunktion (Impotenz)
Herr Günther Steinmetz
Weiherweg 30 a, 82194 Gröbenzell
Tel: +49 81 4259 7099
E-Mail: kontakt@impotenz-selbsthilfe.de
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