Bösartige Tumore der Niere sind die fünfthäufigste Krebserkrankung bei Erwachsenen und treten meist im höheren Lebensalter von etwa 60-70 Jahren auf. Die aller meisten Nierentumore werden durch den Einsatz bildgebender Verfahren wie Ultraschall und Computertomographie zufällig diagnostiziert.  Die meisten Nierentumore werden in einem noch niedrigen Tumorstadium entdeckt und haben daher eine gute Gesamtprognose. Dank früherer Diagnose und meist operativer Therapie, konnte die Sterblichkeit in den letzten Jahren deutlich gesenkt werden. 

Nierenteilresektion 

Die meisten Nierentumore sind auf die Niere  begrenzt und infiltrieren weder  das Hohlsystem noch die großen Nierengefäße. Diese Tumore können je nach Lage und Größe unter Erhalt des gesunde Nierengewebes mit einer sogenannten Nierenteilresektion operiert werden. Dadurch ist in aller Regel nicht mit einer anhaltenden Einschränkung der Nierenfunktion nach der Operation zurechnen. Solch eine Nierenteilresektion kann je nach Lage entweder minimalinvasiv mit Hilfe des DaVinci Operationssystem operiert werden oder bei komplexer Ausgangslage durch eine offene Operation. In aller Regel ist nach solch einer Nierenoperation eine stationäre Behandlung von ca. 5 Tagen notwendig.

Nephrektomie

Nicht alle Tumore können aufgrund ihrer Größe organerhaltend operiert werden. In solch einem Fall muss die ganze Niere entfernt werden. Dies ist in den meisten Fällen aber auch minimalinvasiv mittels laparoskopischer Nephrektomie möglich. In seltenen Fällen können Nierentumore in die großen Nierengefäße oder sogar in die große Bauchvene einwachsen. In solchen Fällen ist eine offene Operation notwendig in der die Niere und die Ausläufer des Tumors aus der großen Bauchvene entfernt werden. Hierbei bedarf es einer ganz besonderen Expertise des Operationsteams und bei sehr komplexen Fällen eine enge Zusammenarbeit mit Kollegen anderer operativer Fachabteilungen, wie Herzchirurgie oder Gefäßchirurgie. Solche Möglichkeiten sind nur in ausgewiesenen tertiären Zentren wie dem Klinikum Rechts der Isar gewährleistet.

In besonders anspruchsvollen Fällen erfolgt zudem die Besprechung im interdisziplinären Nierentumorboard, das auf diese spezielle Fragestellung fokussiert ist.

Auch komplexe Fälle, wie etwa Nierentumoren in transplantierten Nieren, können wir in Zusammenarbeit mit den Spezialisten für Transplantationschirurgie umfassend und oft unter Erhalt des Transplantats behandeln.

Therapie bei metastasiertem Nierenkrebs

Auch wenn der Tumor bereits Tochterabsiedlungen (Metastasen) gebildet hat, stehen heute moderne und wirksame Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Unsere Klinik bietet das gesamte Spektrum der medikamentösen Tumortherapie – von zielgerichteten Therapien bis hin zur Immuntherapie. Die Behandlung wird individuell auf Sie abgestimmt und regelmäßig überprüft.

Durch unsere aktive Teilnahme an klinischen Studien können wir ausgewählten Patientinnen und Patienten Zugang zu innovativen Therapieverfahren ermöglichen – oft noch vor der offiziellen Zulassung. Diese neuen Behandlungsansätze werden unter streng kontrollierten Bedingungen und mit engmaschiger ärztlicher Betreuung durchgeführt. So profitieren unsere Patienten frühzeitig vom medizinischen Fortschritt – sicher, individuell und auf dem neuesten Stand der Wissenschaft.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit für Ihre bestmögliche Versorgung

Für die optimale Behandlung komplexer Erkrankungen erfolgt die regelmäßige Abstimmung im interdisziplinären Tumorboard. Hier beraten sich Fachärztinnen und Fachärzte aus der Urologie, Onkologie, Radiologie, Nuklearmedizin, Strahlentherapie, Pathologie und weiteren Disziplinen gemeinsam, um die optimale Behandlungsstrategie festzulegen. 

Lassen Sie sich beraten

In unseren Sprechstunden nehmen wir uns Zeit für Ihre Fragen, Sorgen und die gemeinsame Planung der nächsten Schritte. Wir begleiten Sie vom ersten Verdacht bis zur Nachsorge – mit Kompetenz, Erfahrung und Menschlichkeit. Bitte vereinbaren Sie einen Termin